Eine absolute Premiere war die Teilnahme eines sächsischen Auswahlteams zum 2. Black Forest Cups in Villingen-Schwenningen in der vergangenen Woche. Mit rund knapp 280 Boxern/Innen aus verschiedenen Ländern wie Irland, Frankreich, Polen, Tschechien, Kroatien, Rumänien, Dänemark, Italien, Kasachstan und natürlich den deutschen Landesverbänden hatte dieses Turnier absolutes Niveau. Zum Sachsenteam gehörten, unter der Leitung des BVS-Präsidenten und ...
Eine absolute Premiere war die Teilnahme eines sächsischen Auswahlteams zum 2. Black Forest Cups in Villingen-Schwenningen in der vergangenen Woche. Mit rund knapp 280 Boxern/Innen aus verschiedenen Ländern wie Irland, Frankreich, Polen, Tschechien, Kroatien, Rumänien, Dänemark, Italien, Kasachstan und natürlich den deutschen Landesverbänden hatte dieses Turnier absolutes Niveau. Zum Sachsenteam gehörten, unter der Leitung des BVS-Präsidenten und Landestrainer Olaf Leib die Roßweinerin Emily Mauermann, Arame Aibyan vom Boxteam Oelsnitz/Plauen, den Mittweidaer Manuel Jorde und die Chemnitzer Artur Orlov, Yves-Domenic Kentsch, Maxi Klötzer, Sabine Fiedler und Ali Dohier.
Die frisch gebackenen Deutschen Meister Artur Orlov und Yves-Domenic Kentsch starteten diesmal gemeinsam bis 46kg. Das Besondere dabei, Artur boxte noch vier Wochen zuvor zwei Gewichtsklassen darunter und musste sich erstmal an die schweren Gegner gewöhnen. Auch Yves Aufgabe war enorm anspruchsvoll, der es im HF mit den bärenstarken Alexander Kovrigin aus Kasachstan zutun bekam. Die zwei Sachsen kämpften sich mit sehenswerten Leistungen zwar knapp, aber verdient ins Finale und fanden sich ausgerechnet in diesem Turnier als Gegner wieder. Ein fairer, siegorientierter und schöner Finalkampf der zwei Freunde, in der Physis und Erfahrung letztendlich die Oberhand behielten. 3:0 Punktsieg für Yves.
Mit einer boxerisch tollen Entwicklung gegenüber ihren Sieg gegen Ungarn und zwei klugen Kämpfen in der 50kg-Klasse konnte sich Maxi Klötzer in ihrer Gruppe relativ deutlich durchsetzen und den Turniersieg mit nach Hause bringen.
Anders leider bei Sabine Fiedler. Im Viertelfinale des Leichtgewichts bezwang sie ihre Gegnerin noch durch TKO, schied sie im Halbfinale gegen die spätere polnische Turniersiegerin Patrycia Borys mit einem äußerst knappen 2:1 aus und musste sich mit Bronze begnügen. Wäre der Sieg allerdings Sabine zugesprochen worden, hätte sich mit Sicherheit keiner beschwert. Letztendlich erhielt sie von der Jury für ihre Leistung richtigerweise den Pokal für den „besten Junioren-Kampf“.
Die Dritte im Bunde, Emily Mauermann bis 57kg, hatte schwer und lange mit Rückenproblemen im Vorfeld zu kämpfen, weshalb ihre Teilnahme bis zum Schluss nicht gesichert war. Trotz ihrer bescheidenen Fitness, konnte sie eine Siegleistung gegen Nordrhein-Westfalen erkämpfen, bevor sie von ihrer polnischen Gegnerin mit ebenfalls nur knapp mit 2:1 gestoppt wurde. Man muss an der Stelle aber festhalten, dass sie allein mit ihrer Courage allen Gegnerinnen das Leben schwer gemacht hat und dass mit einer besseren gesundheitlichen Verfassung ganz klar mehr drinnen gewesen wäre. Es ist von daher unendlich schade für sie und Sachsen, da ihr Potential unter normalen Bedingungen einfach riesig ist.
Ein deutliches Ausrufezeichen konnte Ali Dohier bei den Junioren bis 63kg setzen. Mit drei willensstarken Kämpfen, auch gegen den amtierenden DM (Ibrahim Simmo) in dieser Gewichtsklasse, hat er jeden seiner Gegner kämpferisch besiegt und das oberste Treppchen betreten. Sein gewünschter Start zur DM im höheren Limit wurde somit erneut durch das Trainerteam kritisiert.
Mit beeindruckenden Leistungen konnte der Plauener Sportfreund Arame Aibyan überzeugen. Im Mittelgewicht über das Halbfinale, den starken Biradi aus Hessen bezwingend, bis ins Finale gegen den 2m großen Westfale, den er deutlich mit 3:0 nach Hause schickte, holte Arame den vierten Turniersieg für Sachsen. Er hat in jüngster Zeit jeden starken Boxer aus Deutschland geschlagen. Es ist/wäre schade diesen vorbildlichen Sportler nicht fördern zu können, die Einstellung zum Sport ist .
Einzig Jugendboxer Manuel Jorde musste schon im Viertelfinale die Segel streichen, der im Viertelfinale den starken Brandenburger Güleryüz vor die Fäuste bekam. Er war einfach zu abgebrüht für den Sachsen, weshalb es an der Punkt-Niederlage auch nichts zu meckern gab. Manuel bekam trotzdem noch außerhalb der Turnierwertung die Möglichkeit einen Einlagekampf gegen einen Bayer zu bestreiten, den er schließlich gewinnen konnte.
Fazit des BFCs: Die Junioren, die Sachsen derzeit aufweisen kann, sind teilweise das Maß aller Dinge. Aus diesem Grund ist davon auszugehen, dass es durch deren Leistungen für den Einen oder Anderen zu einem Zielwettkampf-Einsatz für den Deutschen Boxverband kommen könnte.
Dank gilt nicht nur den Team von Villingen- Schwenningen, die eine anspruchsvolle und schöne Veranstaltung auf die Beine gestellt haben (An dieser Stelle ein hochachtungsvoller Gruß nach Württemberg), sondern auch Erik Zimmer der Sachsen als Kampfrichter wunderbar vertreten hat. Es war ein tolles Turnier mit einer tollen Mannschaft.
René Benirschke (Landesstützpunkttrainer)